Einwohner: 1.467
(Stand: Juli 1999)
Ortsteile: Betzweiler, Wälde
Betzweiler-Wälde – reizvoll gelegen im Heimbachtal
zwischen Neckar und Rhein in einer Höhenlage von 536 bis
675 m ü. d. M. Im allgemeinen gilt die erste urkundliche
Erwähnung als die Geburtsstunde einer jeden Gemeinde, als
Anfang ihrer Geschichte. Betzweiler und Wälde, die beiden
Ortsteile unserer Gemeinde, gingen lange Zeit getrennte
Wege; diese dürften sich im Laufe der Jahrhunderte des öfteren
berührt haben. Die feierlich-symbolische Vereinigung fand
in der Neujahrsnacht 1970/71 statt. Damit bewahrte sich die
neue Gemeinde Betzweiler-Wälde ihre Selbständigkeit und
hat zwischenzeitlich 1467 Einwohner.
Die Geschichte der Gemeinde Betzweiler-Wälde müssen wir
doppelspurig verfolgen. Betzweilers überlieferte Geschichte
beginnt mit der ersten urkundlichen Erwähnung in der
zweiten Gründungsnotiz des Klosters Alpirsbach, die 1123
ausgestellt wurde, und in der, unter anderen Angehörigen
des niederen Adels, auch ein „Heinrich de Bedzingiswi
laeri“ aufgeführt wird. In einer 1313 datierten Urkunde
ist von „Betzzinswiler dem dorffe“ die Rede; ab jetzt
kann man mit gutem Recht Betzweiler als Dorf ansehen.
Volle 400 Jahre lang, bis 1810, bleibt Betzweiler im
Besitztum des Klosters und teilt die Geschichte des
Alpirsbacher Klosteramtes. 1810 wird das Klosteramt
aufgehoben, und Betzweiler kommt 1812, nach einem kurzen
Verbleiben im Oberamt Sulz, an das Oberamt von Oberndorf.
Die erste Nachricht von Wälde stammt aus der Zeit um 1100,
und zwar soll in dem früher selbständigen Breitenau ein
Ortsadel bestehen. Wälde und Breitenau gehören im
Mittelalter zur Herrschaft Sterneck, deren ursprüngliche
Besitzer die Herzöge von Teck waren. Diese übergeben die
Orte um 1350 an die Herren von Brandeck, die gleichzeitig
Besitzer der Herrschaft Sterneck sind. Der Tod des letzten
Brandeckers im Jahre 1549 bedeutet gleichzeitig den Beginn
mancher Wirrungen für den Besitz Sterneck. Durch Heirat
gelangt der Besitz schließlich unter die Herrschaft von
Georg von Ow in Hirrlingen und nach dem Aussterben der männlichen
Linie dieses Geschlechts übernehmen 1717 die Grafen von
Attems den Besitz. 1749 geht die Herrschaft an Württemberg
über. 1928 werden die Teilorte Wälde und Breitenau
zusammengeschlossen.
Es sei noch erwähnt, daß die Flößerei für die Einwohner
von Wälde eine Hauptbeschäftigung für ganze Jahrhunderte
war. Eine Urkunde von 1518 sagt nämlich, daß der Heimbach
30 Jahre zuvor, also 1488, floßbar gemacht worden sei. Bis
1898 ist Wälde Hauptort der Heimbachflößerei.
Der Heimbach windet sich in vielen Schleifen durch die
Gemarkung. Mitten im Heimbachtal, zwischen den beiden
Ortsteilen Betzweiler und Wälde liegt das ca. 10 ha große
Naturschutzgebiet „Heimbachaue“. Hier haben vom
Aussterben bedrohte Pflanzen und Tiere wieder Schutz- und
Lebensraum gefunden. Im denkmalgeschützten „Fischerhäusle“
befindet sich eine Dauerausstellung, die über die
Geschichte und die Eigenheiten des Naturschutzgebietes
informiert.
Erleben Sie den Reiz des Naturschutzgebietes bei den Führungen,
die im Rahmen der Waldschule stattfinden. Zum Programm der
Waldschule gehört auch der Besuch des Schau- und
Lehrbienenstandes von Herrn Herbert Hirt. Der Schau- und
Lehrbienenstand ist einzigartig in seiner Form. Hier
bekommen Sie einen direkten Einblick in die Wunderwelt des
Bienenvolkes.
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